Pfleglinge Greifvögel und Eulen 2016

20. Januar 2017

Die Falkner des Landesverbandes Hessen im Orden Deutscher Falkoniere (ODF) haben wie jedes Jahr auch 2016 wieder etliche Greifvögel und Eulen aufgenommen und gepflegt. Durch ihre Sach- und Fachkunde sind gerade Falkner in der Lage, Greifvögel und Eulen professionell zu helfen. So wurden in Hessen 2016 im ODF 247 Greifvögel und Eulen aufgenommen, die alle von Verbandsmitgliedern auf eigene Kosten gepflegt, medizinisch versorgt und zum Großteil wieder ausgewildert werden konnten. Einige mussten allerdings auch eingeschläfert werden, da eine Wiederherstellung der uneingeschränkte Wildbahnfähigkeit aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes, von Krankheiten und/oder von totaler Abmagerung nicht mehr gegeben war. Teils waren einige Vögel so schwer verletzt, dass sie trotz intensiver Behandlung nicht überlebten.

 

Häufigster Grund für die Pflegebedürftigkeit der Tiere waren Nahrungsmangel im Winter, Kollisionen mit Kraftfahrzeugen, mit Stacheldrähten oder mit den immer häufigeren Windkraftanlagen.  Jungvögel stürzten teils zu früh aus dem Horst oder fanden sich auf Grund ihrer Unerfahrenheit noch nicht gänzlich zurecht, wodurch sie zum Teil Opfer von Rabenkrähen,  Katzen und anderen Beutegreifern wurden.

 

Folgende Mitglieder des ODF Hessen haben diese gepflegt und mir gemeldet, denen ich hiermit noch mal mein „großes Dankeschön“ aussprechen möchte: 

  • Dorothe Büchele
  • Monika Klaus
  • Bernd Lorenz
  • Hans-Uwe Jung
  • Bernd Dietze

Von der Greifvogelauffangstation 34323 Malsfeld:

  • Regina und Lutz Rochelmeyer

Von der Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische der Uni Gießen:

  • Luisa Ziegler
  • Bärbel Nachtigall
  • Dominik Fischer

Von der Greifvogelauffangstation 65606 Villmar-Weyer:

  • Berthold Geis

Die einzelnen Pflegefälle wurden in speziellen Aufnahmelisten mit Art, Geschlecht, Verletzung/Krankheit, möglicher Ursache und Verbleib (ausgewildert, euthanasiert oder verstorben) dokumentiert.

Abbildung: Vormals verletzter Habicht (Jungvogel im ersten Jahr, Rothabicht), der kurz vor seiner Freilassung mit einem Telefonring gekennzeichnet wurde. Der Vogel musste „falknerisch abgetragen“ (trainiert) werden, um ihn an eine artgemäße Nahrungsaufnahme zu gewöhnen und dadurch seine Wildbahnfähigkeit erst herzustellen.

Im Einzelnen wurden 2016 folgende Greifvögel und Eulen vom ODF in Hessen aufgenommen:

Art

 

Habicht

 

Sperber

 

Rotmilan

 

Wespenbussard

 

Mäusebussard

 

Wanderfalke

 

Merlin

 

Baumfalke

 

Turmfalke

 

Uhu

 

Sumpfohreule

 

Schleiereule

 

Waldohreule

 

Waldkauz

 

Steinkauz

 

Gesamt

Gesamt

 

8

 

6

 

6

 

1

 

115

 

2

 

1

 

1

 

81

 

7

 

1

 

4

 

5

 

5

 

4

 

247

Freigelassen

 

3

 

2

 

4

 

-

 

67

 

2

 

-

 

-

 

49

 

3

 

-

 

3

 

3

 

3

 

2

 

141

Verstorben

 

5

 

4

 

2

 

1

 

48

 

-

 

1

 

1

 

32

 

4

 

1

 

1

 

2

 

2

 

2

 

106


Auch das ist wieder einer der von Jägern und Falknern geleisteten Beiträge zum Natur- und Artenschutz, der ohne diese so nicht möglich wäre, und den so mancher „Schreibtisch-Tierschützer“ niemals in der Lage wäre zu leisten.

 

Berthold Geis

 

1. Vorsitzender ODF Hessen