Seminar "Souverän vor Mikrofon und Kamera" beim LJV Hessen

24. September 2022

Bilder: Markus Stifter LJV Hessen

Fernseh- oder Radio-Interview?

 

Wie bereite ich mich auf ein Fernseh- oder Radio-Interview richtig vor und bleibe stets souverän vor Mikrofon und Kamera?

 

Ob im Rahmen einer Veranstaltung zur Öffentlichkeitsarbeit, bei Auswilderungsmaßnahmen, oder sonstigen Fragen zu Greifvögeln und Falknerei - immer wieder kann es vorkommen, dass Anfragen von Journalisten wegen eines Interviews kommen.

 

Dabei sind es nicht immer nur die Printmedien, die Anfragen stellen, sondern auch Fernseh- und Radiosender. Nicht Jedem liegt es, vor einem Mikrofon oder einer Kamera ein Interview zu geben. Auch sind einige Dinge zu beachten, da das gesprochene Wort aufgezeichnet wird.

 

Dies betrifft aber nicht nur die Falknerei, sondern auch die Jägerschaft im Allgemeinen. Um hier mehr Handlungssicherheit herzustellen, wurde durch den Landesjagdverband Hessen ein Seminar „Medienkompetenz vor Kamera und Radiomikrofon“ angeboten.

 

Organisiert wurde das Seminar durch den Pressesprecher des LJV, Herrn Markus Stifter. Markus dürfte Einigen schon bekannt sein, da er den Film „Falknerei erleben und verstehen“, der vom ODF Hessen erstellt wurde, produziert hat. Als Seminarleiterin konnte er die Hessenschau (HR 3) Moderatorin Kristin Gesang gewinnen.

 

So trafen sich einige Presseobleute, Jagdvereinsvorsitzende und weitere Personen, die sich der Öffentlichkeitsarbeit widmen, am 24. September 2022 in Lich-Arnsburg, um für die Situation vor Kamera und Mikrofon fit gemacht zu werden und zu trainieren. Das Hotel-Restaurant „Landhaus Klosterwald“ bot hierzu eine Location mit ansprechendem Ambiente.

 

Zunächst stellte Frau Gesang anhand von Bildern vor, wie es im hr-Studio der Hessenschau aussieht und was den Interviewten dort erwarteten würde. Anschließend wurden grundlegende Aspekte eines Interviews erläutert.

 

Danach ging es auch schon für Jeden/Jede vor die mitgebrachte Kamera. In einem ca. zweiminütigem Interview, zu einem Lieblingsthema der Person, wurden zunächst „sanfte“ Fragen seitens der fiktiven Reporterin gestellt. Hier kristallisierte sich schon heraus, dass einige, obwohl im geschützten Raum und vor kleinem Publikum, regelrecht Lampenfieber vor laufender Kamera hatten. In der anschließenden Analyse durch die Profis Frau Gesang und Markus Stifter, sowie den restlichen Seminarteilnehmern, wurde aber recht schnell deutlich, dass dies in den meisten Fällen unbegründet war. Man schätzt sich oft selbst schlechter ein wie man bei seinem Gegenüber rüberkommt, als dies tatsächlich der Fall ist. So waren nur minimale Hinweise notwendig, um seinen Auftritt zu verbessern. Dies bezog sich meist nur auf Körperhaltung und Gestik.

 

Nicht jeder Reporter ist dem Thema Jagd und Falknerei gegenüber freundlich gesinnt. Um auch damit umgehen zu können, wurde sich nach der Mittagspause intensiv damit befasst.

 

Grundsätzlich ist hierzu zu sagen, dass man ein intensives Vorgespräch mit dem Reporter führen sollte, in dem unter anderem die Ziele seines Interviewbegehrens erfragt werden sollten. Auch sollte erfragt werden, für welchen Sender das Interview erfolgen soll. Stellt sich dabei z. B. heraus, dass man dabei in der Rolle eines „Schuldigen“ befragt werden soll, ist es durchaus legitim, ein solches Interview abzulehnen.

 

Nach weiteren umfangreichen Hinweisen ging es dann in die nächste Runde vor der Kamera. Jetzt zeigte sich, dass schon ein gewisser Effekt erzielt wurde und die meisten viel ruhiger damit umgingen.

 

Frau Gesang spielte diesmal die „böse Reporterin“, verschärfte ihren Ton und stellte unangenehme Fragen. Es zeigte sich, dass sie ein absoluter Profi ist. Obwohl ohne Vorkenntnisse über Jagd und Falknerei, stellte sie dann Fragen, die zwar Allgemein waren, aber den Eindruck erwecken konnten, als hätte sie sich lange mit den einzelnen Themen auseinander gesetzt.                                                                                                                  

Im Ergebnis zeigte sich dann, dass Alle anhand der erarbeiteten Hinweise mit der Situation souverän umgehen konnten.

 

Als Fazit kann ich nur raten, einmal ein solches Seminar zu besuchen, wenn man viel Öffentlichkeitsarbeit oder Pressearbeit macht. Es macht nicht nur vor der Kamera oder dem Mikrofon souveräner, sondern kann auch bei Interviews der Printmedien helfen.

 

Ist man sich hinsichtlich eines Themas oder einer Anfrage unsicher, sollte man sich nicht scheuen, den Pressesprecher seines LJVs zu kontaktieren. Er ist der Profi im Umgang mit Medien.

 

Zum Schluss möchte ich mich beim LJV Hessen und Markus Stifter für die Organisation bedanken. Sowie bei Frau Kristin Gesang für die Durchführung des Seminars. Mit ihrer Art hat sie dafür gesorgt, dass es allen Spaß gemacht hat und keinen Moment Langeweile aufkam. Ich freue mich schon auf die geplante Ergänzung, die Corona bedingt leider verschoben werden musste.

 

Bernd Dietze

ODF-Komturei Hessen