Kaninchenbeize zum Weltfalknereitag

15. November 2015

Am Sonntag, den 15. November trafen wir uns anlässlich des morgigen Weltfalknereitages (16.11.2015) zu einer Beizjagd. An dieser Stelle unser großer Dank an den Jagdpächter, der uns dies ermöglichte. Bei milden, windigem Wetter traf sich eine kleine Gruppe des ODF Landesverbandes Hessen mit 4 Harris-Hawks und 6 Frettchen. Stefan mit Tochter Rebecca, Kerstin, Peter, der auch die Fotos machte und seine Frettchen führte, unser neues Mitglied Dorothee, sowie Berthold, dessen zweiten Harris ich fliegen durfte.

 

Das Gelände war anspruchsvoll. Unter den Kiefern und auf dem sandigen Boden fanden sich zahlreiche große Kaninchenbauten, die in weiten Strecken mit hohen Stauden, Gräsern, totem Holz und vielen niedrigen Brombeerranken überwachsen waren. Es sei gleich angemerkt, dass wir sechs Kaninchen erfolgreich beizen konnten und der Beiztag überaus lehr- und abwechslungsreich war. 

 

Heute berichte ich aus der Sicht einer Falknerin, die aus Zeitgründen keinen Vogel aufgestellt hat. Nach dem Falknerschein verdanke ich es vor allem Berthold und der ODF-Mitgliedschaft, dass ich im Thema bleibe und Erfahrungen bei der Beizjagd sammeln kann.

 

So ist es für mich natürlich interessant, auch Falkner zu beobachten, die ihren ersten Vogel aufstellen. Zum Beispiel Kerstin und ihr junger Harris-Terzel, die beide noch lernen und gemeinsam Erfahrungen sammeln. Leider war für die Beiden der erste Flug auf Kanin bald vorbei, da der Faustappell nicht klappte und an der richtigen Kondition für die Jagd noch gearbeitet werden muss. Während Kerstin ihren Vogel einzuholen versuchte, zogen wir weiter. Erst später und mit einem gebeizten Kanin gelang der Vogel wieder in die Obhut der Falknerin. Denn so ein Harris, der ist schlau und natürlich gab es gute Tipps, die wir uns merken werden.

 

Bei einem der nächsten Flüge war Stefan mit seinem Harris erfolgreich, oder war es doch das eifrige Frettchen gewesen? Er beizte heute zwei Kaninchen, unterstützt von Tochter Rebecca. Sie und Dorothee waren den ganzen Tag unermüdlich am Frettchen einsetzen und einholen. Ich wunderte mich immer wieder, wie sie die Frettchen ausmachten, da das Unterholz häufig die Sicht nahm. Endlich sprang wieder ein Kaninchen und Sally, das Harris-Weib, was ich fliegen durfte, hatte ihre Chance. Leider verpasste sie es, da die Kaninchenlöcher eng beieinander lagen und wir mussten die nächste Chance abwarten. In einem anderen Augenblick hatten wir dann die erneute Gelegenheit und die Frettchen sprengten zwei Kaninchen hintereinander. Im Unterholz verschwanden sie und wir hatten zwei freie Harris einzuholen. Aber die beiden geübten Harris-Hawks von Berthold sind es gewohnt, auch in Kompanie zu fliegen und waren dann auch später noch erfolgreich. Faszinierend, wie sie bis in die Kaninchenlöcher hineinflogen, um Beute zu machen. Berthold holte mich zu dem geschlagenen Kanin und ich machte erneute Erfahrung an der Beute, wie mit Vogel und Fang richtig umzugehen ist. 

 

Nachdem die Vögel erfolgreich gejagt und sich den Kropf vollgeschlagen hatten, wurden die Kaninchen versorgt und ein Abschlussfoto zum Andenken an den morgigen Weltfalknereitag von Peter aufgenommen. Das gute Zusammenspiel von Falknern, Vögeln, Frettchen und Frettchenführern sorgte für einen erfolgreichen Jagdtag. Ich bedanke mich bei den Mitjagenden und vor allem bei Berthold für immer neue Eindrücke und Erfahrungen und das Vertrauen, einen seiner Harris-Hawks fliegen zu dürfen.

 

Susanne Minneker

ODF Hessen

 

Dabei waren noch:

Kerstin Baldschun, Peter Mechtl, Stefan Ohnesorge und Tochter Rebecca, Dorothee Büchele, Berthold Geis