Beizjagd auf Kanin bei Offenbach - Die Sommerpause ist vorbei!

18. Oktober 2015

Nachdem unsere Vögel in Ruhe ihre Mauserzeit hinter sich gebracht haben und die Setz- und Aufzuchtzeit der Kaninchen beendet ist, kann jetzt endlich wieder gebeizt werden.

 

Schon seit Wochen wurden die Vögel wieder locke gemacht und eingejagt. Auch hat wohl jeder für sich, oder zu zweit, schon gebeizt.

 

Nun wurde es aber an der Zeit, mit den mittlerweile schon zur Tradition gewordenen Gemeinschaftsbeizen des ODF Hessens zu beginnen.

 

So trafen sich am 18.10.2015 einige Falkner mit ihren Vögeln im Raum Offenbach, um den Kaninchen auf den Balg zu rücken. Diese richteten in den Sommermonaten hier erhebliche Schäden an den Feldfrüchten an.

 

Schon auf den ersten Blick ließen sich deutliche Spuren erkennen, die auf einen starken Kaninchenbesatz hindeuteten. Auch eine kleine Testbeize 2 Wochen vorher, bei der teilweise bis zu 12 Kanin aus einem Bau sprangen, verhieß einen erfolgreichen Beiztag.

 

So marschierten wir dann bei trübem, aber trockenem Wetter los.

 

Doch schon der erste Bau, an dem frische Losung und Trittsiegel vorhanden waren, war leer. So sehr sich unsere kleinen Jagdhelfer, die Frettchen, auch abmühten, es war kein Kanin im Bau zu finden. Am zweiten Bau sprangen dann zwar 2 Kaninchen, aber spätestens dort wurde uns klar, dass es keine einfache Sache für die Vögel werden würde, da die Entfernung bis zur nächsten Deckung recht kurz ist und größtenteils aus dichten Brombeerhecken besteht. Wir zogen so von einem bekannten Bau zum nächsten, diese waren aber größtenteils leer. Wo waren die Kaninchen? Nur vereinzelt konnten wir kurze Jagdflüge unserer Vögel erleben, die leider alle erfolglos blieben.

 

Zur Mittagszeit trafen wir uns dann wieder an unseren Fahrzeugen, um uns zu stärken. Auch dies ist mittlerweile schon Tradition, da jeder etwas mitbringt, so dass ein abwechslungsreiches „Buffet“ zur Verfügung steht.

 

Bei unserer Ankunft an den Fahrzeugen erwartete uns dann aber zunächst eine ganz üble Überraschung. Unbekannte hatten die Seitenscheibe eines unserer Fahrzeuge eingeschlagen und aus dem Innenraum einige Gegenstände entwendet.

 

So musste die Mittagspause etwas ausführlicher ausfallen, da zunächst auf das Eintreffen der Polizei gewartet werden musste. Die aufnehmenden Beamten interessierten sich nach getaner Arbeit dann natürlich dafür was wir dort so „treiben“. Als wir ihnen es erklärt hatten und sie auch noch einen Vogel auf die Hand nehmen durften, mussten natürlich noch einige Fotos geschossen werden. So etwas erlebt man im Dienst schließlich nicht alle Tage. Auch konnte die Gelegenheit genutzt werden um zu erläutern, dass die Falkner die richtigen Ansprechpartner sind, wenn es um aufgefundene oder verletzte Greifvögel geht. Die beiden Beamten werden dies sicherlich als Multiplikator auf ihrer Dienststelle verbreiten.

 

Nach der Pause ging es dann in einen bisher wenig erkundeten Revierteil, um zu sehen, wo sich dort Baue befinden. Hierbei ist besonders unser „Hilfsfalkner“ Elias zu erwähnen, der sich unermüdlich durch hohes Gras kämpfte um jeden „Tunnel“ lautstark anzuzeigen. Bis zum Jagdende hatte er dann aber gelernt, dass man die „Tunnel“ als „Röhren“ bezeichnet, diese zu einem „Bau“ gehören und davon wiederum die Mehrzahl „Baue“ genannt wird. 🙂

 

Aber auch am Nachmittag waren die meisten Baue leer und trotz unermüdlichem Einsatz unserer Frettchenführer und von den Frettchen konnten nur wenige Kaninchen zum Springen veranlasst werden. So erlebten wir auch hier nur wenige kurze, leider erfolglose Jagdflüge unserer Vögel. Die Kaninchen hatten sich wahrscheinlich in die Baue unter den dichten Brombeerhecken verzogen, bei denen an den Einsatz der Frettchen nicht zu denken war. Dies wurde wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass das Revier sich am Ortsrand befindet und am Wochenende stark von Spaziergängern mit Hunden frequentiert wird.

 

Wir bleiben zwar an dem Tag ohne Beute, insgesamt gesehen zeigte es sich doch wieder, dass die Beizjagd mit mehreren Vögeln unwahrscheinlich Freude macht. So werden die Falkner des ODF Hessens auch in den nächsten Wochen, in unterschiedlicher Besetzung, unterwegs sein.

 

Bernd Dietze

 

Mit dabei waren diesmal:

  • Uwe Beuschel mit Sohn Elias
  • Stefan Ohnesorge mit Tochter Rebecca
  • Silke Losert
  • Bernd Dietze

und als Frettchenführer:

  • Veronika Hilse
  • Petra Eckrich