Beizjagd auf Kaninchen im Revier Rüsselsheim

01. November 2015

In einem Revier in der Nähe von Rüsselsheim führte die Komturei Hessen bei großartigen Wetterbedingungen am 01.11.2015 eine Beizjagd auf Kaninchen durch. Wir waren mit 7 Harris-Hawks und 14 Personen unterwegs, so dass wir 2 Gruppen bildeten.

 

In dem Waldrevier waren die Baue gut besetzt, schon am ersten Bau konnten die Frettchen ein Kanin heraussprengen. Das Harris-Weib von Kurt konnte das Kanin nach ca. 50 m binden, wobei dieses den Harris noch bis zu den Flügeln in eine Röhre eines anderen Baues hineinzog. Er hielt aber eisern fest und Kurt hatte nach dem Abfangen seine erste Beute in der Tasche. Toller Auftakt, toller Flug des Harris' und so konnte es weiter gehen.

 

Die natürliche Deckung durch Bäume und Sträucher zu ihrem Vorteil nutzend, konnten etliche Kanin Haken schlagend in die nächste Deckung oder weiter entfernte Baue entkommen. So konnten wir uns an herrlichen und teils weiten Flüge unserer Jagdvögel erfreuen. Das macht natürlich auch den Reiz einer Beizjagd aus, mit vielen bewunderten Kommentaren wurden diese Flüge kommentiert.

 

So ging es dann von Bau zu Bau und wir konnten noch einige Kanin zur Strecke bringen. Bei einer Mittagspause, wo, wie bei unseren gemeinsamen Beizjagden üblich, jeder zum Essen etwas dazu steuerte, gab es Kaffee, Saft, Würstchen, Brötchen und zum Nachtisch selbst gemachten Kuchen.

 

Nun ging es frisch gestärkt zu weiteren Bauen und auch unseren Vögel hatte die Pause gut getan. Sie waren richtig „heiß“ und leider schlug ein Vogel ein Frettchen, nachdem er nach einem Fehlflug in einen Baum über dem Bau aufbaumte. Noch voller Adrenalin schlug er gleich darauf das Frettchen, was aus dem Bau kam. Zum Glück hatte er es hohl gefasst und dem Frett ist dadurch nichts weiter passiert. Nur verschreckt war es und wurde deshalb heute nicht mehr eingesetzt.

 

Auch für mich wieder eine Lehre, wie konzentriert - bei aller Routine - man doch bei der Beizjagd sein sollte. Weitere Kanin konnten nun nach dem Schreck noch gebeizt werden. Nicht nur gebeizt, sondern es wurden auch welche „gefangen“. Nachdem die Frettchen von Bernd länger im Bau steckten, schaute er in eine Röhre und konnte das gerade darausflüchtende Kanin mit der Hand fangen. Das nächste Frettchen hatte sich an einem Kanin fest gebissen und kam an diesem hängend aus dem Bau. So konnte auch dieses Kanin „gefangen“ werden.

 

So motiviert, wollten unsere „neuen Mitglieder“ auch ihren Teil zum Beizerfolg bei tragen. Sie betätigten sich schon deshalb den ganzen Tag eifrig als „Frettchenführer“. Das auch das „gelernt“ sein muss, zeigte sich bald darauf. Das Frettchen an die Brust drückend, weil das doch so süß ist und kaum zu halten ist, krabbelte an diesem hoch und biss sich in Kinn und Unterlippe fest. Unser Gelächter mischte sich mit den Schmerzensschreie des Betroffenen, der das sicher nicht so lustig fand, wie wir. Zumal ein erfahrenes Frettchen natürlich eisern fest hält, wenn es mal zugepackt hat. Wir konnten es dann doch von der Unterlippe trennen, auch das muss gekonnt sein und so konnten unsere „Neuen“ gleich lernen, wie so etwas geht.

 

Fazit und Lernerfolg von diesem Tag:

  • Harris' Hawk fängt Kanin
  • Harris' Hawk fängt Frettchen
  • Falkner fängt Kanin
  • Frettchen fängt Kanin
  • Frettchen fängt Falkner

So war es ein schöner und erlebnisreicher Tag, von dem wir noch viel zu erzählen haben. Wir hatten Freude an tollen Flügen bei herrlichem Wetter, haben gelacht, geschrien, mitgefiebert und Etliches erlebt. So kann es ruhig auf unseren nächsten gemeinsamen Beizjagden weitergehen.

 

Dabei waren dieses Mal:

  • Kerstin Baldschun
  • Karl-Otto Gerhardt
  • Bernd Dietze mit Vroni und Paul
  • Uwe Beuschel mit Sohn Elias
  • Kurt Burg
  • die neuen Mitglieder Margarete und Andreas Heidler
  • und noch drei am ODF Hessen interessierte Gäste: Anja, Kerstin und Benjamin 

sowie Berthold Geis,

Komtur Hessen