Komturei-Jahresbericht 2013

06. November 2013

Der Landesverband Hessen hat aktuell 73 Mitglieder, davon 12 Neuanmeldungen seit dem letzten Jahr, alle mit Falknerjagdschein bis auf eine (nur Jagdschein) wobei dieser aber angestrebt ist. Diese Neuanmeldungen kommen daher, das Interessierte von Anfang an herzlich bei uns aufgenommen und Hilfestellung in falknerischer Hinsicht bekommen, auch wenn man noch kein Mitglied bei uns ist. Mein Dank an alle Falknerfreunde in Hessen, die sich hier besonders hervortun.

 

Wir treffen uns regelmäßig einmal im Monat von Sept.-April zur Komtureiversammlung. Auch kleinere gemeinsame Beizjagden auf Kanin werden unternommen, wo die Neumitglieder gleich mit eingebunden werden. Dieter Schiele, der dieses Jahr 45 Jahre Mitglied im ODF ist und Thomas Schneider, 30 Jahre Mitglied, jagen sehr erfolgreich mit Wanderfalken auf Krähen. Sie geben gerne ebenso Hilfestellung und Tipps für die Krähenbeizjagd.

 

Unser Sommerfest wurde am ersten September-Wochenende mit Übernachtung auf einem schönen Pferdehof abgehalten, organisiert von Andrea Mielke und unserem 2. Vorsitzenden Sascha Passinger, 10 Jahre Mitglied ODF. Leider kam das diesmal geplante gemeinsame Sommerfest mit dem Landesverband Hessen des Deutschen Falkenordens (DFO) nicht zustande.

 

Wir haben wie jedes Jahr auch im März 2013 den ODF auf der Jagdmesse in Alsfeld repräsentiert. An 3 Tagen waren wir dort mit insgesamt 17 Mitgliedern, auch einzelne Familienkinder halfen hier schon tatkräftig mit. Diesmal hatten wir auch noch die engagierte Hilfe von Carsten Kreickmann aus NRW, mein Dank an dieser Stelle auch an ihn. An unserem informativen Stand und auch auf der Aktions-Bühne waren wir Ansprechpartner für tausende Besucher. Mit unseren Greifvögeln, Eulen, Frettchen, Schautafeln und Info-Schaukasten konnte vieles über die Falknerei und den ODF an die Besucher weiter vermittelt werden.

 

Auch auf vielen kleineren und größeren Veranstaltungen haben einzelne unserer Hessischen Komturei-Mitglieder die Falknerei und Greifvögel den Menschen näher gebracht und erklärt, somit positive Öffentlichkeitsarbeit betrieben.

 

Zucht 2013:

Gezüchtet wurden von:  Peter Mechtl  1 Harris-Hawk, Thomas Schneider 2 Wanderfalken und Berthold Geis  4 Harris-Hawk, 6 Turmfalken und 8 Schleiereulen. Weitere Zuchterfolge sind mir nicht bekannt bzw. wurden mir nicht mitgeteilt.

 

An verletzten Greifvögeln haben 2013 die Pflege und Aufnahme betrieben: Die Mitglieder Silke Losert, Bernd Dietze, Manfred Czech, 35 Jahre Mitglied, Knut Hofmann und Berthold Geis. Sie betreuten und pflegten von Januar bis Stand 31.10.2013 46 Greifvögel und Eulen. Die Nachweislisten hierüber wurde dem Obmann für praktische Falknerei im ODF, Frank Schaumann, übergeben.

 

Heraus zu heben ist der Stromtod eines Rotmilans (Knut Hofmann) an einem ungenügend gesicherten Mast und ein illegaler Verkaufsversuch eines angebotenen Turmfalken über Ebay, worauf mich ein befreundeter Jäger aufmerksam machte. Zuerst wollte ich mich nicht einmischen, aus einer Vorahnung heraus ließ mir diese Sache aber keine Ruhe, zumal sich der ODF ja auch dem Schutz der Greifvögel verpflichtet fühlt.

 

Ich konnte den „Verkäufer“ höflich überzeugen, dass der auf der „Fensterbank gefundene Jungvogel“ legal (VB 125,-€) so nicht zu verkaufen und damit auch kein Geschäft zu machen ist. Nach  mehreren Telefonaten, eindringlicher und gesetzmäßiger Aufklärung fuhr ich abends um 22.00 Uhr zu der Wohnung des Paares. Diese durfte ich nach weiteren Wortgeplänkeln an der Haustür dann auch als letzte Warnung an den italienischen Staatsbürger, dass es auch anders geht, betreten und den Jungvogel mitnehmen. Es war auch höchste Zeit für den Turmfalken, er saß apathisch in einem Wellensittichkäfig und hatte laut Auskunft des jungen Paares seit 2 Tagen die angebotenen Salatblätter und Maiskörner nicht angerührt. Auch trinken wollte er nicht, obwohl sie ihn immer mal wieder mit dem Schnabel in die Wasserschale hinein drückten. Auf eine Anzeige bei der Polizei habe ich verzichtet, diese allerdings im Vorfeld informiert und dass ich mich um den Fall kümmern werde. Ich denke dass die Aufklärung des Paares letztlich der bessere Weg war als die Keule mit der Staatsmacht.

 

Die Ausrichtung der Ordenstagung mit Beizjagd 2012 in Hessen dürfte ja vielen noch in Erinnerung sein. Unser Landesverband  hat sich und die Falknerei damit gelungen in Szene gesetzt. 2014 hält der Deutsche Falkenorden (DFO) in Hessen seine Tagung im Frankfurter Raum und überregional ab, deswegen können wir uns in Hessen frühestens 2016 eine weitere Bundestagung vorstellen. Wir wollen die Revierpächter 2015 nicht schon wieder bitten, ihre Reviere hierfür für uns zur Verfügung zu stellen.

 

Leider hatten wir wettermäßig an der Ordenstagung 2012 zur Beizjagd einen nassen und überaus kalten, ungemütlichen Tag am 27.10.2012. Trotzdem war es eine gelungene Veranstaltung, wie mir in Rückmeldungen bestätigt wurde. Mein Dank auch hier an alle Helfer die zum guten Gelingen beigetragen haben. Ich konnte im Vorfeld die Medien für diesen Tag gewinnen, so dass etliche Zeitungen darüber berichteten. Der Hörfunk HR 4 sendete 2 Tage vorher eine Radiosendung, das Fernsehen HR 3 einen Bericht von ca. 3,5 Min. in der Hessenschau. Unter Jagderleben.de ist ein überaus informativer und liebevoll gemachter Film von ca. 5 min ebenfalls zu sehen. Gerade die Filmleute waren lange mit uns im Revier bei der praktischen Beizjagd, trotz der wirklich widrigen, kalten und ungemütlichen Wetterumstände.

 

Mitte Januar 2013 führten wir unsere Komtureibeizjagd durch. Im Revier des Jagdpächters Ernst Rühl jagten wir erstmals mit unseren Beizvögeln auf Kaninchen. Eingeladen hierzu waren auch die Familienmitglieder, ihre Kinder sowie an der Beizjagd/Falknerei Interessierte. Und mit ca. 35 Personen war diese auch gut besucht. Man konnte sich gleich nützlich beteiligen, indem man strategisch günstig an den einzelnen Kaninchenbauen und Deckungen angestellt wurde. So wurde unsere Beizjagd für diesen Personenkreis, „gefühlt“ durch die aktive Teilnahme und Einbeziehung, ein Teil des Gesamten. Und das „ich selbst“ durch das Abstellen der „Fluchtwege“ zum Erfolg der Beizvögel beigetragen habe. Und dieses Gefühl ergibt ganz von selbst wieder eine gelungene Öffentlichkeitsarbeit.

 

Zum Abschluss mein Dank an alle Mitglieder, die mich in meiner Arbeit als Komtur unterstützt haben.

 

Mit Falknersheil,

 

Berthold Geis

 

Komtur

Landesverband Hessen