Jungfalkner- und Jungvogelbeizjagd

26. November 2016

Nach der den Kaninchenbestand so dezimierenden Chinaseuche in diesem Jahr, ließ die Einladung zur Jungfalkner- und Jungvogelbeizjagd auf Kaninchen in Frankfurt wenig Aussichten auf Kanin zu. Allein schon der gewählte Ort in der Großstadt - eine von Bäumen gerodete Fläche zwischen den riesigen Bürohäusern… Aber da waren doch kurz gehaltene Brombeerhecken und allerhand Losung von Kaninchen zu sehen. Nachdem sich die Truppe, angeführt von dem erfahrenen Komtur Berthold Geis postiert hatte und das erste Frettchen eingeschlieft war, sprang doch tatsächlich schon ein Kaninchen.

 

Der einjährige Harristerzel „Harri“ wurde von der Faust von Wolfgang Post geworfen und jagte dem flüchtenden Kanin hinterher. Nach dem ersten Griff konnte sich das Kaninchen losreißen und erreichte einen schützenden Bau, der sofort vom nachjagenden „Harri“ bewacht wurde. Beim ersten Zugriff lag also ordentlich Wolle – vielverheißend.

 

Lag es am Vogel, der die Beute nicht halten konnte oder gar am Falkner, der den Vogel verspätet losgeworfen hatte…? Es wurden noch weitere Kaninchen lockergemacht. Einmal starteten gar 2 Harris-Hawks nacheinander auf 1 Kanin. Entsprechend belehrend fiel dann die Rede des Komturs aus.

 

Ganz kluge Kaninchen blieben an den die Grundstücke trennenden Zäunen und wechselten unbejagt die Eigentumsverhältnisse. Plötzlich bewegten sich die kniehohen Brombeersträucher. Nun langsam vorangehen… Plötzlich und unerwartet sprang ein starker Fuchsrüde heraus, der in einem großen Bogen um sein Leben rannte und durch ein Mauerloch ebenfalls unbejagt blieb. Nochmals bewegte sich die Brombeersträucher und ein zweiter Fuchs sprang ab, der den gleichen Weg wie sein Vorgänger nahm.

 

Mit heller Freude schaute die regungslose Truppe den flüchtenden Füchsen nach. Jetzt wurde uns auch klar, warum wir Beutereste von Tauben gesehen hatten. Mit diesen Begegnungen unter Hochhäusern hatte wahrlich niemand gerechnet. Die Falkner unternahmen noch weitere Versuche zu beizen, u. A. in einem anderen Revier. Das offene Gelände war vielversprechend, aber wie gesagt, die Chinaseuche hatte bei den Kaninchen zugeschlagen und es waren keine mehr zu finden. Wir beendeten den Falknertag mit der Erkenntnis, dass in den Stadtzentren die Kaninchen und auch Füchse überlebt haben.

 

Mit dabei waren:

 

- Berthold Geis als Organisator + Frettchenführer

- Monika Klaus mit Elian und Leander als Frettchenführer

- Martina Leonhard mit Harrisweib

- Viola Sode mit Harristerzel

- Wolfgang Post mit Harristerzel

- Hartmut Rühl als Fotograf, der die gelungenen Aufnahmen machte

 

Wolfgang Post

Komturei Hessen