Beizjagd bei Wiesbaden

25. Oktober 2015

Wir trafen uns am 25.10.2015 mit fünf Harris-Hawks und einem Habicht zur Beizjagd bei Wiesbaden. Die erste Überraschung gab es gleich morgens am Treffpunkt. Mehrere Leute in jagdlichem Grün standen bereits am Parkplatz. Natürlich habe ich sie erstmal freundlich begrüßt, auch wenn ich sie nicht kannte. Dabei stellte sich heraus, dass heute noch mehr Falkner im dortigen Revier unterwegs sein würden. Kurz darauf trafen Orlik, Berthold, Silke und Kurt am Treffpunkt ein. Ein an unserem Orden sowie an Falknerei interessierter Gast, Helmut W., schloss sich uns ebenso an.

 

Wir machten uns auf zu einer freien landwirtschaftlichen Fläche, deren Wege mit Feldgehölzen, Altgras und Büschen gesäumt war. Bereits beim ersten Angehen sahen wir Kanin über die Flächen durch Sträucher und Deckung gebendes, hohes Gras flitzen. Ideal für den jungen Rothabicht, der dann auch die ersten Flüge machte, aber leider keinen Erfolg hatte. An den Wegen waren auch Baue, die wir frettieren konnten. Besonders einladend war ein Hochbehälter, der von Röhren durchzogen war. Die Frettchen hatten in den riesigen Bauen allerhand zu tun und brachten unsere Jagdvögel dort auch die ersten Male zum Erfolg. Viele Kaninchen konnten aber von Bau zu Bau flüchten. Auch die Brombeerhecken machten es nicht gerade einfacher. Trotzdem zeigten die Vögel rasante Flüge, aber den jagdlichen Erfolg brachten die kurzen Distanzen, da sie von Flug zu Flug immer jagdlustiger wurden.

 

Als alle Harris Beute gemacht hatten und entsprechend auf dieser aufgeatzt wurden, wechselten wir noch mal den Standort, um dem Habicht noch eine Chance zu geben. Dieses gelang auch, der Habicht machte auf einem Parkplatz noch eine schnelle Beute und durfte darauf atzen, so viel er wollte.

 

Es war ein wunderschöner Jagdtag, bei angenehmen Temperaturen in einem tollen Revier. Was unser aller Herz hochschlagen ließ, war das Vorkommen von mehreren Rebhuhnketten, was ja leider auch nicht mehr so oft zu sehen ist. Man konnte auch überall im Revier die pflegende Hand des Jagdpächters erkennen. Als Hegemaßnahmen waren für die Rebhühner entsprechende Knicks und Hecken vorhanden. Und sogar eingezäunte Flächen im Feld angelegt worden (wegen den frei laufenden Hunden der Spaziergänger) die mit hohem Altgras für die nötige Deckung der Rebhühner sorgten. Hier fühlen sich diese natürlich wohl, haben Äsung, Sichtschutz und können dort ihre Küken aufziehen.

 

Falknersdank für diese tolle Jagdgelegenheit dem Jagdpächter, der sich schon seit mehreren Jahre für uns Falkner vom ODF Hessen einsetzt und uns diese Möglichkeiten zur Beize in seinem Revier ermöglicht. Dies kann man gar nicht hoch genug schätzen und wir sind froh, das wir ihn zu unserem Freund zählen können.

 

Kerstin Baldschun

 

Dabei waren die glücklichen Falkner:

Silke Losert, Kerstin Baldschun, Kurt Burg, Orlik Frank und Berthold Geis